Studie: Bis zu 15 Gigawatt flexible elektrische Leistung in Biogasanlagen möglich

Eine vom IZES im Auftrag des Fachverbandes Biogas erstellte Studie gibt Handlungsempfehlungen zur Biogasnutzung.

(17.04.14) Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die bisherigen Potenzialabschätzungen für die strategischen Planungen zur Biogasnutzung Bestand haben. Demnach könnten aus den bereits in Betrieb befindlichen Biogasanlagen durch Flexibilisierungsmaßnahmen 5,8 Gigawatt flexibler elektrischer Leistung bereitgestellt werden. Bei Ausnutzung des vorhandenen Potenzials könne diese auf rund 15 Gigawatt elektrischer Leistung ausgebaut werden.

Die spezifischen Kosten für die Flexibilisierung der Biogasanlagen unterschieden sich dabei nicht von denen mit fossilen Energieträgern betriebenen flexiblen Kraftwerken. Sollte das gesamte aus Biogas verfügbare Potenzial ausgeschöpft werden, entstünden dafür Kosten von 0,6 bis 1,2 Milliarden Euro.

Neben den Kosten sei, so ein weiteres Ergebnis der Studie, die qualitative Ausrichtung der Flexibilisierung von besonderer Bedeutung. So sollte die Stromproduktion aus Biogas weniger spotmarktpreisbasiert erfolgen, sondern insbesondere zur Bereitstellung von Regelenergie zur Reduzierung von konventionellen sogenannten „Must-Run“-Kraftwerkskapazitäten beitragen.

Als Handlungsoptionen schlugen die Autoren der Studie vor, kurzfristig den rechtlichen Rahmen so zu setzen, dass bestehende Biogasanlagen und mit fester Biomasse betriebene Biomasseheizkraftwerke auf die Bereitstellung von Regelenergie und auch weiterer Systemdienstleistungen umgestellt werden, um fossile Kraftwerke zu ersetzen. Mittelfristig sollten nach der Vorstellung der Autoren Bioenergieanlagen auch Einkünfte aus den Dienstleistungen für die Land- und Abfallwirtschaft erzielen und damit die Kosten für die Strombereitstellung senken. Weiter wird vorgeschlagen, mittelfristig die Förderinstrumente für die Bereitstellung von KWK-Anlagen mit denjenigen für das EEG besser abzustimmen.

Quelle: Fachverband Biogas / EPID