Vattenfall gegen Kapazitätsmärkte?

Vattenfall hat in einer internen Analyse Kapazitätsmärkte als vorerst überflüssig bewertet.

(24.03.14) Laut Meldung des Spiegel schätzt der Energieversorger nach einem internen Papier, dass Deutschland noch „bis mindestens 2020“ große Überkapazitäten bei den fossilen Kraftwerken habe. Es gebe bis dahin "allenfalls regionale Kapazitätsprobleme", die sich aber durch einen "zügigen Ausbau der Übertragungsnetze" lösen ließen.

Vattenfall erwarte nicht, dass mehr Kraftwerke vom Netz gehen, als die deutsche Stromversorgung verkraften kann. "Wenn die unwirtschaftlichsten Kraftwerke ausscheiden, erholt sich das Strompreisniveau wieder, und die verbleibenden vorher unwirtschaftlichen Kraftwerke erlösen wieder ihre fixen Kosten", hieß es demnach in dem Papier. Die "sofortige Einführung von flächendeckenden Kapazitätsmechanismen" sei daher "nicht zielführend". Es sei vorerst ausreichend, dass die Regierung einige Kraftwerke bestimme, die in Phasen besonders hohen Stromverbrauchs als strategische Reserve bereitstünden.

Das Positionspapier sei Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka bekannt, so der Spiegel. Allerdings wolle sich der Manager öffentlich nicht völlig auf diese Position festlegen, hieß es demnach in Konzernkreisen. Die Analyse gebe nur den aktuellen Informationsstand wider, der rasante Wandel am Energiemarkt mache dauerhafte Prognosen schwierig.

Quelle: Spiegel / EPID