Positionspapier zu Pumpspeicherkapazitäten

Die Mitglieder der von der dena initiierten Plattform ´Pumpspeicherwerke - Partner der Energiewende´ haben in einem Positionspapier politische Handlungsempfehlungen formuliert.

(27.03.14) Pumpspeicherwerke seien derzeit die einzig verfügbaren großtechnischen Stromspeicher. Die aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen gefährdeten jedoch einen wirtschaftlichen Betrieb. Wichtige Investitionen blieben aus, hieß es von Seiten der Plattform.

"Pumpspeicher sind eine wesentliche Komponente für die Energiewende", sagte der dena-Vorsitzende Stephan Kohler. "Sie machen es möglich, die erneuerbaren Energien mit ihrer stark schwankenden Erzeugung in das Stromsystem zu integrieren. Um ihre Zukunft zu sichern, müssen wir das Strommarktdesign weiterentwickeln und wirtschaftliche Anreize für die Speicherung von Strom setzen."

Die Strategieplattform empfahl unter anderem, Pumpspeicherwerke diskriminierungsfrei bei der möglichen Einführung eines Kapazitätsmechanismus zu berücksichtigen. Dabei sei zu beachten, dass Pumpspeicherwerke für eine verhältnismäßig kurze Dauer, dafür aber besonders flexibel und schnell Strom zur Verfügung stellen. Außerdem sei zu berücksichtigen, dass Investitionen in Pumpspeicher mit langfristiger Perspektive getätigt werden.

Zudem betonte die dena-Plattform, dass sich der vielseitige volks- und energiewirtschaftliche Mehrwert von Pumpspeicherwerken in der Preisbildung für ihre Dienstleistungen widerspiegeln müsse. Neben ihrer Speicherfunktion erbrächten Pumpspeicherwerke Leistungen, die für einen stabilen und zuverlässigen Betrieb der Stromnetze sorgen. Dazu zählten die Bereitstellung von Regelleistung, die Entlastung bei Netzengpässen und der Beitrag zum Wiederaufbau der Stromversorgung nach einer Störung, da Pumpspeicherwerke auch ohne externe Stromversorgung anfahren könnten. Schließlich sollten Pumpspeicher im Energiewirtschaftsgesetz nicht als sogenannte Letztverbraucher eingestuft werden, da sie den Strom nur temporär entnehmen und ihn später wieder in das Netz zurückspeisen. Hier sei eine Klarstellung im EnWG erforderlich.

Die heutige Situation am Großhandelsstrommarkt sei durch die Abnahme der Preisdifferenz zwischen Hochlast- und Schwachlastzeiten sowie ein stark gesunkenes Strompreisniveau gekennzeichnet. Daraus resultiere eine massive Verschlechterung des wirtschaftlichen Betriebs von Stromerzeugungsanlagen und Pumpspeichern. Damit stehe infrage, ob ohne eine Weiterentwicklung des Strommarktdesigns auch zukünftig ausreichend gesicherte und vor allem flexible Erzeugungs- und Speicherleistung zur Verfügung stehen werde, um die Stromnachfrage jederzeit decken zu können.

Quelle: dena / EPID